Digitalisierung & Innovation - 13.03.2023

Heizformen der Gegenwart und Zukunft

Die Bekämpfung des Klimawandels wirkt sich auch auf die Wahl der Heizformen aus. Der Trend geht eindeutig in Richtung klimaneutrales Heizen. Solarenergie, Wärmepumpen, Fernwärme und Pellets werden deshalb auch von der öffentlichen Hand stark unterstützt. Das ist gut so, denn innovative Heiztechniken sind in der Anschaffung meist teurer als konventionelle Gas- oder Ölheizungen.

Seit 2003 gehen Kohle- oder Ölheizungen in Österreich stark zurück. Im Winter 2017/18 haben nur noch 0,2 % der Hauptwohnsitz-Haushalte mit Kohle geheizt und die Verwendung von Heizöl ist in den letzten 15 Jahren von 27 % auf 16 % zurückgegangen. Im Gegensatz dazu liegt die Fernwärme mit 28,2 % an erster Stelle, gefolgt von Erdgas (23,5 %) und Heizen mit Holz (18,6 %).

 

Vor - und Nachteile

Wie überall, gibt es auch bei den Heizformen nicht nur Vorteile oder nur Nachteile: Der hohe CO2-Ausstoß von fossilen Brennstoffen ist weithin bekannt. Allerdings ist uns oft nicht bewusst, dass das Heizen mit Holz – vor allem Scheitholz – zu einem hohen Feinstaub-Ausstoß führt, der oft um ein Vielfaches höher ist als bei fossilen Brennstoffen. Hingegen fallen bei der Solarwärme nur in der Herstellung Emissionen an (Feinstaub und CO2) und keine im Betrieb. Und die Fernwärme schneidet in Sachen Klima- und Feinstaubbilanz etwas besser ab als Erdgas.

Die Wahl der richtigen Heizform hängt auch von der Art des Gebäudes ab. So gelten für ein neugebautes Einfamilienhaus vollkommen andere Voraussetzungen als für ein unsaniertes Mehrfamilienhaus. Während für ersteres eine Wärmepumpe eine kostentechnisch gute Wahl sein kann, ist für zweiteres vielleicht das Heizen mit Pellets die beste Entscheidung.

Die Kosten

Der größte Nachteil klimaneutraler Heizformen sind die anfänglich höheren Anschaffungskosten. Solarheizungen, Wärmepumpen, Fernwärme und Pellets sind im Vergleich zu Gas- oder Ölheizungen meist teurer in der Anschaffung. Die TU Wien empfiehlt in einer Studie allerdings, vor einer Entscheidung für die passende Heizung der Zukunft auch die Betriebskosten zu vergleichen. So sind besonders fossile Brennstoffe von teils empfindlichen Preisschwankungen auf dem Energiemarkt betroffen. Das führt zu Unsicherheiten bei der Kostenplanung. Nachwachsende Rohstoffe haben hier natürlich einen Vorteil – ebenso wie die Solarthermie.

 

Förderungen

Weil der Kampf gegen den Klimawandel nicht am nötigen Geld scheitern soll, hat die österreichische Bundesregierung 2020 zwei Klimaschutzmilliarden bereitgestellt, von denen ein großer Teil in die Förderung von Heizkesseltäuschen und Fernwärme fließen soll. Parallel zu dieser Maßnahme wurde der Einbau von Ölheizungen in Neubauten verboten.

 

Aber auch Bundesländer setzen Maßnahmen in Sachen innovativer Heiztechnik. So hat zum Beispiel Tirol 2020 die Wohnbauförderung für Neubauten, die Erdgas-Heizungen vorsehen, ausgesetzt. Darüber hinaus gibt es eine Fülle regionaler und bundesweiter Fördertöpfe, welche die Ausstattung von Gebäuden mit Photovoltaik oder thermischen Solaranlagen auch in finanzieller Hinsicht lukrativer machen.

Nicht zuletzt spielt auch die Digitalisierung eine immer größere Rolle bei der Senkung von Energiekosten, da mit ihrer Hilfe die Heizleistung optimiert werden kann. Und je effizienter eine Heizung arbeitet, desto eher werden auch klimaneutrale Heizsysteme leistbar.

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