Wie Sie Ihre Heizkurve richtig einstellen

Wirkt kompliziert – ist aber einfach!

Die Heizkurve (oder Heizkennlinie) ist eine mathematische Formel. Mit ihrer Hilfe wird ermittelt, wie stark der Heizkessel heizen muss, um die benötigte Raumtemperatur im Heizbereich zu erreichen. Je besser Sie Ihre Heizung einstellen, desto effizienter arbeitet der Kessel – und das hilft beim Energie- und Kostensparen.

Je kälter es draußen ist, desto mehr muss die Heizung leisten, um auf die gewünschte Raumtemperatur zu kommen. Soviel ist klar. Neben der Außentemperatur gibt es aber noch weitere Faktoren, welche die Heizkurve beeinflussen:

Die Neigung

Sie gibt an, wie stark die Vorlauftemperatur der Heizung auf eine niedrigere Außentemperatur reagiert. Schlecht gedämmte Gebäude verlieren bei tiefen Außentemperaturen rasch an Wärme. Deshalb muss die Heizkurve steil sein, um den Verlust auszugleichen. In gut gedämmten Häusern hingegen kann man die Heizkennlinie flacher wählen, weil eine leichte Erhöhung der Vorlauftemperatur genügt.

Das Niveau

Dieser „Fußpunkt“ der Heizkurve hilft dabei, die Wärmeabgabe des Heizkessels gleichmäßig zu verändern. Ist die Raumtemperatur immer ein bisschen zu hoch, dann wird das Niveau nach unten verschoben, im umgekehrten Fall wird es angehoben.

Die Soll-Raumtemperatur

Selbstverständlich ist es auch wichtig zu wissen, wie hoch die Raumtemperatur im Heizbereich gewünscht ist. Soll es in der Wohnung wärmer sein, verschiebt sich die Heizkurve und der Heizkessel muss mehr Wärme produzieren.

Es ist auch möglich, die Heizkurve für einen bestimmten Zeitraum zu verschieben, z. B. während der Nacht oder während der Betriebszeiten in einem Unternehmen. Hier muss allerdings eine entsprechende Aufheizzeit berücksichtigt werden.

Heizkurve einstellen – schnell erklärt

  • Ist die Raumtemperatur zu niedrig, wird die Heizkurve parallel senkrecht nach oben geschoben.

  • Ist die Raumtemperatur generell zu hoch, wird die Heizkennlinie senkrecht nach unten geschoben.

  • Wenn die Temperatur nur an kalten Tagen zu niedrig ist, sollte die Neigung erhöht werden. Die Kurve wird dadurch steiler.

  • Wenn die Temperatur vor allem in Übergangszeiten zu niedrig ist, bei längerer Kälte aber angenehm, sollten Sie die Kurve parallel nach oben schieben und dann die Neigung reduzieren.
  • Ist die Raumtemperatur in der Übergangszeit eher zu hoch, im Winter aber in Ordnung, dann sollten Sie die Kurve steiler machen und nach unten verschieben.

Die ideale Heizkurve

Diese gibt es nicht. Sie muss erst durch Austesten herausgefunden werden. Die Form der Heizkurve hängt auch vom Heizsystem, von Raumgröße und anderen Variablen ab. So ist zum Beispiel die Vorlauftemperatur bei Heizkörpern deutlich höher als bei einer Fußbodenheizung und ein Badezimmer erwärmt sich aufgrund seiner Größe rascher als ein großes Wohnzimmer.

Es ist daher für die Einstellung der Kurve wichtig,  genau aufzuzeichnen, welche Außentemperatur herrscht und wann die Raumtemperatur zu hoch bzw. zu niedrig ist. 

 

Auch wenn dieses Vorgehen vor allem am Anfang Mühe bereiten kann, so macht es doch Sinn. Eine falsch eingestellte Heizkurve führt nämlich zu unnötig hohen Heizkosten, zu niedrigen Raumtemperaturen oder Überhitzung und letztendlich zur Verschwendung von Energie. Und das wollen Sie doch sicher vermeiden.

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Ihr Ansprechpartner zum Thema:

Thomas Weger,
thomas.weger@techem.at